St. Nikolai Wismar

Die zweithöchste backsteingotische Basilika der Welt

Die St. Nikolaikirche ist zur Ehre und zum Lob Gottes erbaut worden. Sie finden in dieser Kirche viele Orte, die zum Gebet und zur Besinnung einladen. St. Nikolai gehört zu den schönsten Zeugnissen mittelalterlicher Backsteinarchitektur in Norddeutschland. Sie ist nach St. Marien Lübeck die zweithöchste backsteingotische Basilika der Welt und gilt als deren Nachfolgebau. Der warme rote Backstein prägt St. Nikolai, ebenso wie die ungewöhnlich steilen Proportionen, die die Blicke und Herzen in die Höhe ziehen. Die reiche Ausstattung verbindet uns mit den Glaubenshaltungen früherer Generationen. St. Nikolai ist mit St. Marien und St. Georgen eine von drei hanseatischen Großkirchen, die das Stadtbild der Hansestadt Wismar prägen. Der Bau der Nikolaikirche begann vor 1381 und wurde 1508 vollendet. Der 120 Meter hohe Turmhelm stürzte 1703 durch einen Orkan herab und zerstörte die Gewölbe des Mittelschiffs. Danach wurde im Barockstiel neu eingerichtet.

Die Hansestadt Wismar erlitt im Zweiten Weltkrieg (1939 – 1945) starke Schäden. Heute befinden sich die wertvollsten Ausstattungsstücke aus den zerstörten Kirchen St. Georgen und St. Marien in der Nikolaikirche. Die Nikolaikirche wird das ganze Jahr für Gottesdienste, Ausstellungen und Konzerte genutzt.

St. Nikolai Kirche Grundriss

St. Nikolai Kirche Grundriss


1. Der Hauptaltar
ist ein Werk des Spätbarock (1774). Die Predella zeigt eine Abendmahlsdarstellung. Darüber die Kreuzabnahme, eine Kopie des Rubensoriginals von Benjamin Block (1653). Über dem Bild befand sich eine Uhr. Der Altar wird bekrönt vom triumphieren den Christus. Vor dem Altar befinden sich ein romanisches Taufbecken und ein aus gotischem Gestühl gefertigtes Lesepult.

2. Die Chororgel (2010) ist St. Nikolais jüngstes Bauwerk und wurde von Johannes Soldan gefertigt. Es wurden Register der Vorgängerorgel des Wismarer Orgelbaumeisters Friedrich Wilhelm Winzer von 1862 verwendet.

3. Das Triumphkreuz (15. Jahrhundert) stammt aus dem ehemaligen Wismarer Dominikanerkloster.

4. Die Kanzel (1708) ist ein barockes Werk von Johannes von Rehn.

5. Die Mende-Orgel hat einen Renaissanceprospekt mit barocken Erweiterungen. Das Werk stammt von Johann Gottlob Mende (1787-1850). Unsere Gemeinde hat es aus der Nicolaikirche in Freiberg / Sachsen erworben und 1985 hier eingebaut. Die Orgel hat zwei Manuale, Pedal und 30 Register mit knapp 2000 Pfeifen. Die kleinste Pfeife hat die Länge eines kleinen Fingers, die größte ist 6 Meter lang. Die beheizbare Winterkirche unter der Orgelempore entstand zu derselben Zeit.

6. Der Hochaltar und das Triumphkreuz stammen aus St. Georgen (beides um 1430).

7. Die Wurzel Jesse und der Christophorus – An den Turmwänden befinden sich monumentale Wandgemälde: An der Südseite die Wurzel Jesse und an der Nordseite Christophorus und Schmerzensmann.

8. Der Taufumgang (1719) stammt auch von Johannes von Rehn.

9. An der westlichen Wand der Nordhalle das Renaissance-Epitaph (1605) vom Bürgermeister Heinrich Schabbel und seiner Gattin Anna Dargun. Gegenüber befindet sich das Barock-Epitaph für David Mevius (= 1670), den Vizepräsidenten des schwedischen Obergerichts. Im Gewölbe der Nordhalle ist eine selten zu findende Jakobusdarstellung – Jakobus mit Schwert.

10. Bronzene Grabplatte der Herzogin Sophie von Mecklenburg (=1504)   Der Marienschrein (15.Jh.) weist in seiner Malerei Szenen aus dem Marienleben auf. Die Festtagsseite zeigt die Mondsichelmadonna und sechs weibliche Heilige. Der Thomasaltar (um 1500) stammt wie auch der Marienschrein und die bronzene Grabplatte aus dem Dominikanerkloster. Dargestellt werden (von links) der Apostel Thomas, Thomas von Aquin und Thomas Becket (Erzbischof von Canterbury). In den Flügeln und in der Predella sind Szenen aus dem Leben und Sterben des Thomas von Aquin zu sehen. Im Gewölbe dieser Kapelle ist eine mittelalterliche Darstellung einer Hansekogge zu entdecken.

11. Barlach und Marcks – Die zwei Terrakottafiguren von Ernst Barlach (1870-1938) „Der Wanderer“ und „Die Erwartende“ in St. Nikolai sind 1927 als Modelle für den „Fries der Lauschenden” entstanden. Später im Jahre 1935 schreibt er über sein Werk: „Nun, immerhin ist der Fries aus 9 Figuren in Holz für Reemtsma fertig geworden, gut oder schlecht, es wird sich wohl erweisen, wenn das Auslegen nach parteilicher Weltanschauung aus der Mode gekommen ist, wenn die Dinge einmal nicht mehr massen-menschlich gesehen werden.“ Die Skulpturen von Gerhard Marcks (1889-1981) bestehen aus dem Posaune blasenden Engel (1919) und aus sechs Terrakottamodellen für die ‚Gemeinschaft der Heiligen‘ an St. Katharinen zu Lübeck (1949): (Von links nach rechts) Schmerzensmann, Frau mit Kind, Kassandra, Jungfrau, Prophet, Brandstifter. Die bronzene Tauffünte (1335) Die Taufe stammt aus der Marienkirche. Dargestellt sind Szenen aus dem Leben Jesu und das Gleichnis klugen und törichten Jungfrauen. Das kunstvoll geschmiedete Gitter ist etwa einhundert Jahre später dazu gekommen. Nach dem Volksglauben sollte das Gitter ‚böse Mächte‘ vom Taufwasser fernhalten. Der Schifferaltar ist der einzige von 38 Altären, der der Nikolaikirche erhalten blieb. In der Mitte werden Jakobus der Ältere, Maria, Bischof Nikolaus und in den Flügeln je vier Heilige gezeigt. Gegenüber befindet sich der Schrein der Tausend Märtyrer (ehemals Dominikanerkloster)

12. Sakristei – Raum der Stille

13. Der Krämeraltar (Mitte 15. Jh.) stammt aus der St. Marienkirche. Links neben der Mondsichelmadonna kämpft der Erzengel Michael mit dem Drachen rechts ist Mauritius, der Schutzpatron der Krämer zu sehen. In den Flügeln werden Szenen aus der Weihnachtsgeschichte gezeigt. Die „Heiligen Drei Könige“ sind in drei Lebensaltern dargestellt: Jung und Alt können Jesus begegnen. Die drei damals bekannten Kontinente Europa, Afrika und Asien sind durch drei Nationalitäten vertreten: Die ganze Welt wird Jesus sehen. Die Körperhaltung der Könige verrät unterschiedliche Glaubenshaltungen: Der eine hat Jesus als den König erkannt und kniet nieder. Der andere krault fragend seinen Bart: Kann das der große König sein? Der dritte hat wohl den König nicht erkannt: er wendet sich ab. Der Jesusknabe im Mittelschrein spielt auf einem flötenartigen Instrument.

14. Das gotische Kruzifix in der östlichen Kapelle könnte das alte Kruzifix des ursprünglichen Triumphkreuzes der St. Nikolaikirche sein. Hier wird an die Opfer beider Weltkriege gedacht.

15. Der Steinsarkophag der Johanna von Friesen (18. Jh.) Das Kreuzigungsretabel um 1500 stammt aus St. Georgen Wismar. 16. Gotisches Gestühl aus St. Georgen ist im Chorumgang aufgestellt.

16. Gotisches Gestühl aus St. Georgen ist im Chorumgang aufgestellt.

Der Hauptaltar aus dem Spätbarock (1774)

Wir bitten um Verständnis, dass aus diesem Grund der barocke Altar nicht zu sehen ist. Die Baumaßnahme hat die ersten zwei Gewölbe zum Gegenstand. Der Putz wird auf seine Festigkeit geprüft und ggf. ausgebessert. Gleiches geschieht bei allen Fernstern, die vom Gerüst aus zu erreichen sind. So wird am Ende der Baumaßnahme das Fangnetz in diesem Bereich zurück gebaut werden können.

Hier finden Sie den Beitrag von Wismar-TV, der auch einige beeindruckende Aufnahmen mit einer Drohne bietet. Viel Freude daran.

Die Kirche ist zu diesen Zeiten täglich geöffnet:

15. Juni – 15. September:             10-19 Uhr

16. September – 31. Oktober:      10-18 Uhr

Gründonnerstag – 14. Juni:         10-18 Uhr

1. November – Gründonnerstag: 11-16 Uhr

Wenn Sie uns helfen möchten, das Kirchengebäude und die sakralen Kunstwerke zu bewahren, spenden Sie auf unser Konto:

Kontoinhaber:
St. Nikolai Wismar

Bank:
Sparkasse Mecklenburg-Nordwest

IBAN:
DE80 1405 1000 1000 3074 56

SWIFT-BIC:
NOLADE21WIS

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